Entwicklung von Product Ownership

Ein Modell zur Evolution von Product Ownership in einer Organisation. Es hilft, die aktuell gelebte und zukünftig angestrebte Ausgestaltung der Product Ownership zu visualisieren, zu diskutieren und so gemeinsam weiterzuentwickeln.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend kann das Modell genutzt werden, um Verantwortlichkeiten für die Product Ownership zwischen den Rollen verbindlich(er) zu vereinbaren.

Letztlich kann so auch ein möglicher Coaching-Bedarf der handelnden Personen/Rollen identifiziert werden, den Scrum Master und/oder Agile Coaches abdecken müssen.

Ein Beispiel

POEM - Product Ownership Evolution Model DE Beispiel
Beispiel für das ausgefüllte POEM-Template

Das Product Ownership Evolution Model zeigt in einer vereinfachten Darstellung, welche agile Rolle aktuell welches Level an Product Ownership übernimmt. Es stellt den derzeitigen Stand innerhalb einer Organisation dem angestrebten Zielzustand gegenüber. Das Modell kann im Download-Bereich dieser Seite heruntergeladen werden.

Im unteren Bereich des Modells sind die wichtigsten strategischen, taktischen und operativen Aufgabenbereiche dargestellt, die in ihrer Summe agile Product Ownership beschreiben. Dabei können sich die konkreten Aufgabenbereiche je Organisation unterschieden. (Das Modell ohne konkret vorgegebene Aufgabenbereiche kann hier von dieser Seite geladen werden)

In diesem Bereich werden nacheinander die agilen Rollen eingezeichnet. Der PO wird an der Stelle horizontal positioniert gemäß der er (noch) komplett eigenständig einen Aufgabenbereich entscheiden kann.

Beispiel: Kann der PO das Ziel und den Inhalt eines Sprints komplett unabhängig von anderen entscheiden, muss aber für die Roadmap die Zustimmung eines Business Owner einholen, so wird der PO horizontal auf der Höhe „Set Sprint Goal“ eingezeichnet.

In Schritt zwei wird das Development-Team eingezeichnet und zwar ebenfalls entsprechend der Aufgabenbereiche, die das Team völlig eigenständig entscheiden kann. Relevant ist, welche Aufgabenbereiche der PO ggf. an das Development-Team delegiert hat.

In Schritt drei wird der Business Owner eingezeichnet (= die Person, die in der Organisation den Product Owner ermächtigt, seine Product Owner Rolle auszufüllen. In manchen Organisationen evtl. auch CPO, GF, Management, etc.). Auch hier gilt: horizontal so positionieren entsprechend der Aufgabenbereiche, die der BO vollständig eigenständig entscheiden kann.

Der obere Bereich des Modells stellt den angestrebten Zielzustand der Verantwortlichkeiten der einzelnen Aufgaben der Product Ownership dar.

Hier wird ebenfalls zuerst der PO eingezeichnet, diesmal allerdings so positioniert, wie er in der Zukunft unabhängig für die dargestellten Aufgabenbereiche entscheiden können soll. Anschließend zeichnet man das Dev-Team und den BO entsprechend ein.

In dieser Zeile wird markiert, für welche Aufgabenbereiche dem Team bereits Unterstützung angeboten wird. In der Regel ist hier der Scrum Master / Agile Coach im Lead.

In dieser Zeile wird markiert, welche Unterstützung in Zukunft mit Blick auf die Veränderungen hin auf das Zielbild notwendig wird.

Das Modell kann von jedem Mitarbeiter genutzt werden, um sich der angestrebten, eigenen Rolle bewusster zu werden.

Der größte Mehrwert für die gesamte Organisation entsteht aber nur dann, wenn alle Rollen ein gemeinsames Verständnis entwickeln. Dabei erarbeiten die Teammitglieder des Development-Teams, der Product Owner sowie der Business Owner zunächst unabhängig voneinander eine subjektive Version. In einem zweiten Schritt werden die verschiedenen Versionen in einem moderierten Workshop von allen Beteiligten reflektiert und eine gemeinsame Version erstellt. So entsteht ein besseres Verständnis für die konkrete Ausgestaltung von Product Ownership in der Organisation.

Auch für der Reflexion mit dem Management kann das „Product Ownership Evolution Model“ hilfreich sein. Es konkretisiert die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und kann so eine konstruktive Diskussion auf ein für eine Organisation sinnvolles, agiles Setup unterstützen.

Das Product Ownership Evolution Model lässt sich in der Praxis sehr gut mit einem Delegation Board kombinieren. Alle strategischen, taktischen und operativen Aufgabenbereiche lassen sich zwischen den jeweiligen Rollen mit Hilfe der Management 3.0-Methode Delegation Poker vereinbaren.

Beispiel

Aus dem Vergleich der aktuellen und den zukünftig angestrebten Ausgestaltung von Product Ownership wird der Bedarf an (möglicherweise zusätzlicher) Unterstützung und Coaching schnell ersichtlich. Hauptaufgabe der Coaches ist es, die Entwicklung der Organisation und der einzelnen Rollen hin auf das Zielbild sinnvoll zu synchronisieren.

„POEM hat uns als gut verständliches Tool super dabei geholfen, uns selbst gemeinsam und kritisch von „außen“ zu betrachten. Tim und Oli haben uns dazu dann als echte PO-Experten noch interessante Erfahrungswerte geliefert. Genau die passende Mischung, den agilen Prozess zu begleiten und weiter voranzutreiben!“

Silke Kanes - VP Product Development
CONTENT MANAGEMENT AG